EN 407: 2020

Schutzhandschuhe und andere Handschutzausrüstungen gegen thermische Risiken (Hitze und/oder Feuer)

Dieses Dokument legt Anforderungen, Prüfverfahren, Kennzeichnung und Informationen für Schutzhandschuhe und andere Handschutzausrüstungen gegen thermische Risiken für den gewerblichen, den allgemeinen und den häuslichen Gebrauch fest.

Dieses Dokument gilt auch für alle Armschutzausrüstungen.

Diese Norm wird bei allen Handschuhen und anderen Handschutzausrüstungen angewandt, die die Hände oder einen Teil der Hand vor Hitze und/oder Feuer in einer oder mehreren der folgenden Formen schützen: Flamme, Kontakthitze, Konvektionshitze, Strahlungshitze, kleine Spritzer oder große Mengen an geschmolzenem Metall.

Diese Norm gilt nur in Verbindung mit der Norm EN ISO 21420:2020.

Sie gilt nicht für Handschuhe für die Feuerwehr oder bei Schweißanwendungen.
Hier gelten eigene Normen.

Die Norm EN 407: 2020 ersetzt die Norm EN 407: 2004.

Alle Zertifikate für Handschuhe, die nach der Norm EN 407:2004 zertifiziert wurden, behalten jedoch ihre Gültigkeit bis zum Ende ihrer Geltungsdauer.

Wichtigste Änderungen gegenüber der Version 2004

„Die Abriebleistungsstufe 1 nach EN 388 wird nicht mehr gefordert.
Auf der anderen Seite müssen die Handschuhe immer eine Reißfestigkeit von 10 N (also Stufe 1 der EN 388) erreichen. „

Der sogenannte „Brandverhalten“-Test heißt jetzt „Begrenzung der Flammenausbreitung“.

Nur Handschuhe die diesen Test (mindestens 1) bestanden haben, dürfen jetzt das Piktogramm „Schutz gegen Hitze und Flammen“ tragen.

Handschuhe, die diese Mindeststufe nicht erreicht haben oder die nicht getestet wurden, müssen das Piktogramm "Hitze, aber kein Feuer" tragen.

Der Titel des Test „Ausbreitung von kleinen flüssigen Metallspritzern“ heißt jetzt „Ausbreitung von kleinen geschmolzenen Metallspritzern“ und der Titel „Ausbreitung von großen flüssigen Metallspritzern“ wird zu „Ausbreitung von großen geschmolzenen Metallspritzern“.

Die Handschuhe, welche auf „begrenzte Flammenausbreitung“ und „große Metallspritzer“ geprüft sind, müssen je nach Größe eine Mindestlänge aufweisen.

Die anderen Tests und Leistungsstufen bleiben gleich.

Eine Ausnahme bildet der Test für die Begrenzung der Flammenausbreitung:
Die Flammennachlaufzeit wird geändert von ≤ 20 s bis ≤ 15 s.

Bitte beachten Sie, dass die Leistungsstufen auf den niedrigsten Einzelwerten basieren.

In dieser Version sind nun auch die Hitzeschutzartikel für den privaten Gebrauch (z.B. Kochhandschuhe, Topflappen etc.) enthalten, die in der neuen PSA-Verordnung (EU) 2016/425 enthalten sind.

Die dem Artikel beiliegenden Informationen müssen mit einem Warnhinweis versehen werden, dass der Handschuh lediglich der Prüfung „ Ausbreitung von kleinen geschmolzenen Metallspritzern “ unterzogen wurde und nicht für Schweißarbeiten geeignet sind.

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